Freie Presse – Ausgabe Auerbach – Donnerstag, d. 20.04.2023
Eine Woche nach Ostern haben sich die Vogtländischen Dorfstuben Trieb in Feiertagsstimmung präsentiert. Jetzt richtet sich der Blick nach vorne.
VON SYLVIA DIENEL
TRIEB — Die Osterzeit ist beim Heimatverein Trieb-Schönaumittlerweile auch passé. Wie im vergangenen Jahr richteten die Brauchtumspfleger genau eine Woche nach dem Ostersonntag eine Sonderschau aus. Und wieder mit Erfolg: Der Zustrom riss über den gesamten Nachmittag kaum ab.
Auf diese Weise könne man Osterausstellungen an anderen Orten aus dem Weg gehen, erklärte Vereinschefin Susanne Strobel-Kaßler den späten Termin. Außerdem seien am Feiertagswochenende alle aktiven Mitglieder anderweitig beschäftigt gewesen. Wie üblich schauten am Sonntag Interessenten aus dem ganzen Vogtland vorbei. „Die meisten kommen wegen Kaffee und Kuchen her“, so Strobel-Kaßler. „Aber auch das Drumherum wird gut angenommen.“ Auf zwei Etagen konnten Besucher Entdeckungsreisen unternehmen, filigran verzierte Eier hinter Glas bestaunen, Kunsthandwerkern auf die Finger schauen und Eisenbahnen sämtlicher Spurweiten in Aktion beobachten.
Nach der eintägigen Sonderausstellung ist jetzt Abbauen angesagt, und der Blick richtet sich nach vorne. Ende April steht ein Frühlingskonzert mit dem vereinseigenen Gemischten Chor Triebtal, den Trieber Sperken und Mundartsprechern ins Haus. Ende Mai spielt zunächst eine Abordnung der Chursächsischen Philharmonie in der Hutzenstube, wenige Tage später gastieren die Swinging Accordeons. Bei einem runden Geburtstag wollen die Heimatfreunde unter sich bleiben: Am 10. Juni wird 30-jähriges Gründungsjubiläum gefeiert. „Wenn wir die Öffentlichkeit mit dazunehmen würden, wäre das zu viel Aufwand“, sagte Susanne Strobel-Kaßler. In punkto Mitglieder erlebte das Geburtstagskind jüngst Aufwind. „Wir haben dieses Jahr drei Neuzugänge“, freute sich die Frau an der Vereinsspitze. „Zwei kommen noch dazu.“ Aktuell zeigt die Statistik 39 Heimatfreunde aus Trieb und dem Umland an. Lange Zeit hatte ihre Zahl bestenfalls stagniert. Woher der plötzliche Zuspruch kommt, kann sich Susanne Strobel-Kaßler nicht so recht erklären. „Es spricht sich wahrscheinlich immer mehr herum“, mutmaßte sie.
Seine Gründung verdankt der Verein einer handvoll Ortsansässiger, denen Heimatgeschichte am Herzen lag. Ihre Initiative, einen Heimatnachmittag in jener Alten Schule zu veranstalten, in der sich heute die Dorfstuben befinden, erhielt Unterstützung von 14 Frauen. Die formierten 1992 unter Leitung des Schreiersgrüner Liedermeisters Gerhard Müller einen Chor und legten so den Grundstein für zunächst eine Dorfstube – und ein Jahr später die Vereinsgründung. 1995 entstand aus dem Frauenchor der Gemischte Chor Triebtal. Heute leitet und dirigiert ihn Andreas Schmidt vom Auerbacher Jugendblasorchester.
SERVICE: Das Frühlingskonzert am 30. April in den Dorfstuben Trieb beginnt 14.30 Uhr. Karten zu je 5 Euro können unter Telefon 037463 89043 oder 88239 reserviert werden.