Freie Presse – Auerbach – Dienstag, d. 25.02.2020
Konzert beschert Heimatverein gelungenen Jahresauftakt
Zum erste Hutzennachmittag 2020 war die Hutzenstube in Trieb gut besucht. Ist das Konzert schon Tradition, gibt es in der Ausstellung Neues.
Von Sylvia Dienel
Trieb – Kaum eine Handbreit passt zwischen Besuchern und Musikern. Mehr Zuspruch hätte das Konzert mit einer kleinen Abordnung des Bandonionvereins Carlsfeld gar nicht finden können. Am Sonntagnachmittag zeigte sich die Hutzenstube in den Vogtländischen Dorfstuben Trieb von ihrer rappelvollen Seite. Die Stimmung stand dem Besucheraufkommen in nichts nach: Tangomelodien zauberten ein Lächeln auf Gesichter, bei „Schneewalzer“ und „Rosamunde“ blieb kaum ein schunkelnder Gast stumm.
Zum vierten Mal schickte der Bandonionverein eine kleine Besetzung nach Trieb. Der Auftritt war fast Familiensache: Robert Wallschläger, seine Frau Therese und die Kinder Tamina (10) und Damian (5) rückten mit Rico Schneider zusammen. Als Patenonkel für den Nachwuchs gehört er irgendwie auch zur Familie. Außerdem unterrichtet er die beiden am Bandonion. Tamina begann vor drei Jahren, alle nötigen Handgriffe zu lernen, und ist längst ziemlich fit auf dem Instrument. Damian macht gerade erste Ausflüge in die Welt der Bandonion-Musik. Mit 36 Jahren ist ihr Vater ein ausgesprochen alter Hase im „Geschäft“. Er stieg als Achtjähriger ein.
„Anfangs ist es ein relativ schwierig“, beschrieb Tamina den Lernprozess. „Später aber nicht mehr.“ Ihre Mutter hat sich unter anderem auf Akkordeon spezialisiert. Zwischen den beiden Instrumenten gibt es Robert Wallschläger zufolge vor allem einen gewaltigen Unterschied: „Mit dem Akkordeon erzeugt man beim Ziehen und Drücken den gleichen Ton“, erklärte er. „Beim Bandonion kommen zwei verschiedene Töne raus. Man kann also die Instrumente vom Spielen her nicht vergleichen, auch wenn sie gleich aussehen.“ In seiner Gänze besteht das Carlsfelder Bandonion-Orchester aus 27 Musikern. Und genau genommen aus zwei Ensembles. Das mit 17 Spielern weitaus größere bilden Kinder und Jugendliche. Folglich sind die Erwachsenen in der Unterzahl. Ungewöhnlich findet Robert Wallschläger diese Konstellation nicht. „Bei uns ist das Tradition, da haben auch schon Oma und Opa gespielt“, sagte er. Außerdem findet jede Menge Modernes und Wunschgemäßes Eingang ins Repertoire.
Etwas verjüngt hat sich auch der Heimatverein Trieb-Schönau. Mit Jahresbeginn wurde er um zwei Mitglieder reicher. Eines von ihnen ist Mitte 50. Und noch etwas ist anders: Wer Veranstaltungen in den Dorfstuben besucht, kann sich auch die Ausstellungsräume auf drei Etagen zu Gemüte führen. „Wir haben alles ein bissel umgestaltet. Jetzt sind sie schöner und freundlicher“, so Vereinschefin Susanne Strobel-Kaßler.
Nächste Veranstaltung
Am 29. März gastiert der Vogtland-Dreier mit Ekkehard Glaß und dem Programm „Vogtlandheimat“ in der Trieber Hutzenstube (Alte Schule). Beginn ist 14.30 Uhr. Karten werden unter Telefon 037463 89043 oder 88239 reserviert.