Freie Presse – Dienstag, d. 30.10.2018
Autor begleitet Schatzsucher
Wenn ihn eine Idee länger als 20 Minuten beschäftigt, macht Christoph Krumbiegel eine Geschichte daraus. In Trieb lieferte der Treuener Hörproben.
VON SYBILLE GÜNTZEL-LINGNER
TRIEB —Wer am Sonntag in der Hutzenstube Trieb mit Christoph Krumbiegel auf Schatzsuche ging, hatte wenig Erfolg. Der schreibende Apotheker aus Treuen las aus seiner Geschichte „Büchsenfieber“. Darin begleitet er drei ehrgeizige junge Männer beim bei der Geocaching genannten Schatzsuche per GPS-Gerät durchs Vogtland. Sie wollen als Erste die Büchse mit dem Schatz finden. Aber wohin sie auch kommen, andere waren vor ihnen da. So am Perlaser Turm und am Wendelstein. Das Trio jagt weiter – zum Schlossturm Auerbach, zur Geigenbachtalsperre und zum Alten Söll in Schöneck. Dort wird einer der Schatzsucher vom Blitz getroffen und landet in der Psychiatrie. Für die anderen zeichnet sich am Treuener Schloss ein Teilerfolg ab … Dort brach Krumbiegel seine Lesung ab. Schließlich können seine Zuhörer das Ende der Geschichte auch nachlesen. Erschienen ist sie in der Krimi-Anthologie „Mörderisches Vogtland“.
Die meisten von Krumbiegels Geschichten spielen im Vogtland. So auch „Großstadtfieber“, in der er das innige Verhältnis eines Treuener zu seiner Heimatstadt auf die Spitze treibt. Als Schriftsetzer und Kartograph korrigiert der Mann die Ergebnisse zugunsten Treuener Sportler, verpasst der Stadt in Karten einen Hauptbahnhof und erklärt Treuen zur Hauptstadt des Vogtlandes.
Die Zuhörer amüsierten sich bestens. „Meine Krimis sind unernst. Die Leser sollen schmunzeln, wenn jemand zu Schaden kommt“, so Krumbiegel. Der 46-Jährige schreibt seit seiner Schulzeit. „ Wenn ich eine Idee länger als 20 Minuten mit mir herumtrage, dann mache ich was draus“, verriet er. Veröffentlicht wurden seine Krimis und Kurzgeschichten unter anderem in den Anthologien „Mörderisches Vogtland“ und „Mörderische Prachtbäder“. Zur Zeit brütet der Treuener über Texten für den dritten Band. Allerdings habe ihn bislang keine seiner Ideen länger als 20 Minuten beschäftigt, verriet er den Zuhörern.