Freie Presse – Dienstag, d. 27.03.2018
Sängerinnen bleiben am Ball
Mit dem Frühlingskonzert in der gut gefüllten Trieber Hutzenstube hat der Gemischte Chor Triebtal ein Heimspiel gegeben.
SCHÖNAU — Kein Platz ist beim Frühlingskonzert am Palmsonntag in der Trieber Hutzenstube unbesetzt geblieben. So gut wie immer muss der Heimatverein Trieb-Schönau Spätentschlossenen Absagen erteilen, wenn seine Zugpferde auf der Bühne stehen. Und wie so oft holten sich der Gemischte Chor Triebtal und die Mundart-Kindertruppe Trieber Sperken Verstärkung: diesmal Markus Löschner mit seiner Konzertina.
Mindestens sechsmal pro Jahr gibt der Chor Konzerte. Viermal sind sie für seine Mitglieder Heimspiele. Das nächste steht am dritten Aprilwochenende ins Haus. Dann öffnen die Vogtländischen Dorfstuben an zwei Tagen – weil es was zu feiern gibt: Der Heimatverein hat sein 25. Gründungsjahr vollendet. Das will der Chor am Samstag besingen, einen Tag später wird zum Tag der offenen Tür eingeladen. Mitte August folgt ein weiterer musikalischer Höhepunkt: Im Zweijahres- Rhythmus richten die Freizeitmusiker Sängertreffen mit mehreren Chören im Pavillon des Schönauer Naturbades aus. Dieses Jahr ist es wieder soweit.
Einmal pro Woche schart Chorleiter Andreas Schmidt seine 28 Sänger aus Schönau, Trieb und dem Umland für Proben um sich. Erika Lippold und Erika Sallut sind seit Anfang an dabei. Das heißt: seit 26 Jahren. Sie gehören nicht nur zu den Frauen der ersten Chor-Stunde, sie brachten auch den Stein ins Rollen. Mit dem Wunsch, Singen zum Hobby zu machen, suchten sie einen Chorleiter und fanden ihn im übernächsten Ort: Der Schreiersgrüner Lehrer Gerhard Müller war von der Idee angetan und sagte zu. Etwas mehr Aufwand betrieb Erika Lippold bei der Suche nach Gleichgesinnten. „Ich bin teilweise von Haus zu Haus gezogen und habe dort gefragt, wo ich wusste, dass ich vielleicht eine Sängerin finden konnte“, schaute sie zurück. Anfangs bestand der Chor ausschließlich aus Frauen.
Zu den Gründungsmitgliedern gehört auch Herta Paulus. Mit 88 Jahren ist sie das älteste Chormitglied. „Ich singe aber so gut wie alles gerne – außer schwere Sachen“, betonte sie. Obwohl die drei Frauen viel Zeit in ihr Hobby investieren, macht es noch den gleichen Spaß wie damals. „Was man gerne macht, wird nicht anstrengend“, sagte Erika Lippold. „Singen hält jung. Und wir sind eine gute Gemeinschaft“. Erika Sallut sieht das genauso: „Wenn an einem Montag mal keine Probe ist, fehlt etwas.“
DER GEMISCHTE CHOR TRIEBTAL probt montags, 19.30 Uhr in der Hutzenstube (Alte Schule Trieb).